Sweeney Todd

“Sweeney Todd- The Demon Barber of Fleet Street” - Ein Musical-Thriller

Musik und Gesangstexte von STE­PHEN SONDHEIM | Buch von HUGH WHEELER | Nach dem gleichnamigen Stück von CHRISTOPHER BOND | Regie der Originalproduktion am Broadway: HAROLD PRINCE | Orchestrierung von JONATHAN TUNICK | Deutsche Fassung von Wilfried Steiner und Roman Hinze | Original-Broadwayproduktion von Richard Barr, Charles Woodward, Robert Fryer, Mary Lea Johnson, Martin Richards | in Zusammenarbeit mit Dean und Judy Manos

Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel
Bühne: Sarah-Katharina Karl
Kostüme: Alexander Djurkov Hotter
Video: Lukas Marian Wiedmer
Dramaturgie: Judith Wiemers

PRESSE

“Mit Brechts Zitat, dass erst das Fressen und dann die Moral kommt, beginnt der Abend. Im abschließenden Fanal stehen die Menschen, die in der Tiefe und normalerweise unsichtbar schuften, um das System am Laufen zu halten, auf. Die Live-Kamera schwenkt ins Publikum. (...) Die Operette macht ambitioniertes Musiktheater ohne die Musicalbühne zu verlassen. Sie bietet dichte, bewegende Musik, eine menschlich berührende Geschichte in einprägsamen, großen Bildern. Das Premierenpublikum schien einhellig begeistert. (...) Martin G. Berger inszenierte. Seine offen gesellschaftskritische Sicht gibt der Inszenierung das besondere Etwas.” - Sächsische Zeitung
 

“Das dürfte ein Publikumshit werden, prognostizieren wir hiermit. “Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral”. Die zeitlos gültige Brechtsche Beobachtung erscheint zum Auftakt von “Sweeney Todd” an den Glittervorhang der Staatsoperette projiziert. Und gibt damit sowie der sogleich angestimmten “Ballade von Sweeney Todd” den Auftakt für ein Musical, das trotz einiger Längen überzeugen kann. Die Interpretationsrichtung für Regisseur Martin G. Bergers Inszenierung ist mit dem Brecht-Spruch ebenfalls vorgegeben. Eine Ausrichtung, die unbedingt Sinn ergibt” - Dresdner Neueste Nachrichten
 

“Die Inszenierung erlaubt Intimität und Opulenz (...) Ein im besten Sinne teuflisches ergnügen. Begeisterter Applaus vom Publikum.” - Dresdner Morgenpost


“Und erstaunlich ist auch, dass das eigentlich so bluttriefende wie unterhaltsam-böse Werk im Dresdner Kraftwerk Mitte gar nicht kunstfertig gosseneklig erscheint, so ohne Ratten und stinkigem Straßengesindel auf der Bühne. "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", zitiert Berger Brecht – noch bevor die Orgel losdonnert und das Orchester hinter eine Gitterwand sichtbar wird. (...) Bei Berger ist das schnörkelige Metzelstück ganz zeitgenössische Sozial- und Kapitalismuskritik. Weil Sweeney Todd das Unrecht nicht stoppen kann, an den Richter nicht rankommt, will er Rache und mordet andere. Und es profitiert Mrs. Lovett, die mit viel frischem Pastetenfleisch plötzlich erfolgreiche Unternehmerin wird. Silke Richter spielt diese abstoßend-horrorgemütliche Person mit den eskapistischen Rentnerinnenträumen in ihren goldenen Boots und dem rosa Kostümchen so ordinär wie nötig und so mütterlich-gewitzt-verschlagen wie möglich. Fast bleiben einem die Musical-Bisse im Halse stecken. Man sieht, wie die kannibalische Bäckerei zum Lieferkonzern mutiert, der selbst wieder andere ausbeutet. (...) Das ist keine leichte Kost. Wer auf seichte Unterhaltung gepolt ist, der mag sich bei dieser grusel-grausamen Schlachtschüssel den Magen verderben. Denn ohne jeden nostalgischen Ausstattungszauber, in hartem Licht, direkt, brutal – wenn auch fast ohne Blut – arbeitet das richtig starke Ensemble samt Chor die glasklare Botschaft heraus: Der Mensch ist des Menschen Wolf, auch wenn er Gutes will und trotzdem im Bösen landet.” - MDR, Manuel Brug