„Viel gewagt und alles gewonnen – auf diesen Nenner lässt sich die Neuproduktion der Kammeroper „Powder her face“ von Thomas Adès (Musik) und Philip Hensher (Libretto) bringen. […] Zweites Atout dieser richtigerweise erst ab 16 freigegebenen Produktion ist die überaus brillante Inszenierung von Martin G. Berger. Denn dieser schafft im Catwalk-Bühnenbild von Sarah-Katharina Karl fantastische Räume. Ein paar Projektionen und nur wenige Requisiten genügen, um den gesellschaftlichen Sexualtanz zu illustrieren. […] Und der Schrei nach – hier queerer – Liebe wird bei Berger mehr als deutlich.“ - Kurier, 4 ½ von 5 Sternen
„Eine zu Recht bejubelte und lautstark gefeierte Aufführung dieser ersten Oper Thomas Adès', die 1995 uraufgeführt wurde. Hier stimmt alles zusammen: […] Effektvoll Martin G. Bergers knallharte, ungemein konzise, aber auch witzig pointierte Inszenierung. […] [Alexander Djurkov Hotter (leider im Artikel mit Sarah verwechselt)] entwarf dafür mondäne Kostüme und Dessous, Sarah-Katharina Karl eine Bühnenrampe, auf der die erotisch turbulenten Szenen erstaunlich leicht und voll bitterbösem Witz vorbeifegen. Wolfram-Maria Märtig führt das Volksopernorchester und die vier Sänger hochkonzentriert. […] Sehenswert.“ - Kronenzeitung
”Regisseur Martin G. Berger bringt die Story der skandalumwitterten Duchess of Argyll als queere, sex- und lustgesteuerte Geschichte auf die Bühne […] Musikalisch und darstellerisch ist die Produktion ein Hit: Das Orchester swingt sich durch Adès’ lautmalerische Partitur, während das Ensemble (Morgane Heyse, David Sitka, Bart Driessen, Ursula Pfitzner) so packend singt und spielt - allen voran Pfitzner als divenhafte Herzogin -, dass einem der Atem stockt.” - Der Falter
„Ursula Pfitzner begeistert im Kasino als Herzogin in Thomas Adès „Powder her face“, etwas überzogen, aber effektvoll inszeniert von Martin G. Berger. […] „Powder her face“ geht’s jedenfalls im großen Ganzen sehr gut im Kasino am Schwarzenbergplatz. […] Allerdings dauert es, bis man sich an die Assoziations-, Bebilderungs- und Überhöhungslust der Produktion gewöhnt hat, denn Martin G. Berger inszeniert die Herzogin mit Bestemm gleich als Ikone queerer Lebensformen. […] Aber in der Summe stimmt's dann doch irgendwie: weil mit Wolfram-Maria Märtig am Pult die Musik schmeichelt, funkelt und ätzt – und vor allem weil Ursula Pfitzner sich als vokal und darstellerisch imponierende Herzogin entpuppt.“ - Die Presse
„Dieses von Zynismus und Sex geradezu dampfende Stück beschert der Volksoper bei ihrer dritten Produktion im Kasino am Schwarzenbergplatz wieder einen Erfolg […] Regisseur Martin G. Berger erzielt mit einfachen Mitteln große Wirkung […]. Dieses durch die Jahrzehnte springende, symbolistische Spiel in großer Personage erfordert vom nur vierköpfigen Ensemble vollen Körpereinsatz – in jeder Hinsicht.“ - Salzburger Nachrichten / Tiroler Tageszeitung
„Furchtbare Regie, fader Dirigent, tolle Sänger.“ - Der Standard
"Obwohl es «nur» ein Musical ist, bekommt «La cage aux folles» (Ein Käfig voller Narren) vom Theaterpublikum zuletzt eine standing Ovation. Auch Premieren-Kritikerin Gabriela Kägi findet, die Inszenierung habe alles für einen gelungenen Theaterabend: Leichtigkeit, Tempo, Biss, Witz - und Wärme." - SRF
"Glänzend inszeniert und herausragend gespielt (...) Was aus dem Orchestergraben dringt ist ebenso erstklassig wie das, was sich auf der Bühne tut" - BZ Basel
"Martin Bergers großartiger Käfig voller Narren hat das Zeug zum Basler Kultabend (...) Dabei setzt Berger mit Kostümbildnerin Esther Bialas nicht nur auf einen hohen Glamourfaktor, sondern begibt sich auf die Suche nach den Schattenseiten der Figuren. (...) Auch die perfekt getimten, überarbeiteten Dialoge beleben die Geschichte und schaffen die Verbindung zwischen Tragik und Komik." - Der Sonntag / Badische Zeitung
"Nur ein Wort: Sensationell! (...) Die Basler Neuinszenierung von Martin G. Berger (...) ist ein großartiger Wurf" - Das Opernmagazin
"Auf der großen Bühne ist eine schrille Posse zu erleben, die berührt und ein sensibles Psychogramm, das Lachsalven auslöst. In der Basler Inszenierung vereinen sich diese Widersprüche zur hinreißenden Theater-Melange, die das Premierenpublikum zu Standing Ovations bewegt. Das liegt an der kluge und präzise Inszenierung von Martin G. Berger, der genau weiß, wie weit er gehen kann, bevor der Sturz in den peinlichen Klamauk droht." - Stadtschreiber.blog
"Fulminante Premiere (...) Es ist als sei die anarchische Energie des Regisseurs und Musical-Experten Berger zu groß, um das Feld dem Pathos zu überlassen." - Basler Zeitung
”Ein Szenen-Applaus jagt den nächsten, und der Schlussbeifall will kein Ende nehmen: Mit dem Schwulen-Musical „Ein Käfig voller Narren“ hat das Theater Basel ein genialen Coup gelandet. Das größte Drei-Sparten-Theater der Schweiz entfesselt sämtliche Kräfte, die ihm zur Verfügung stehen: erstklassige Schauspieler, hinreißende Choreografien und aufwändige Kostüme, hoch motivierte Musiker, die gut gelaunt mitspielen, ein Regie-Konzept mit aktuellen politischen Anspielungen – und das alles gespiegelt in einem vorzüglichen Bühnenbild mit opulenten Licht- und Stimmungswechseln. Mehr geht nicht. Angesichts dieser spielerischen Intelligenz können die auf Effekt getrimmten Kommerz-Musicals einpacken.” - Südkurier
"Figaro ist in Beaumarchais Komödie und Rossinis Buffo-Oper der Strippenzieher. Im Dortmunder Opernhaus hängt auch der gewitzte Barbier an Marionettenfäden. Sein Liebesvermittlungsspiel läuft wie am Schnürchen, der Spaß beim Zuschauen ist riesig, der Jubel war bei der Premiere Sonntagabend euphorisch. [...] „Gute Komödien laufen wie geölte Maschinen“, schreibt Berger im Programmheft. Sein „Barbier“ in Dortmund tut das und schenkt dem Publikum zweieinhalb kurzweilige Stunden. [...] Um das Publikum glücklich zu machen, hatten Inszenierung und Ausstattung schon gereicht, aber auch musikalisch setzt diese Produktion mit einem durchweg großartigen, sehr spielfreudigen Ensemble Maßstäbe." - Ruhrnachrichten
"Martin G. Berger [...], geboren 1987 in Berlin, einer der phantasievollsten in einer ganzen Reihe von hochbegabten Newcomern seiner Generation, überlagert Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ mit gleich mehreren Bedeutungsebenen. Seine von den Zuschauern begeistert gefeierte Arbeit ist eine ebenso intelligente wie puppenlustige Mehrfach-Verschachtelung. [...] die musikalische Vitalität schnurrt wie eine gut geölte Maschine, immer schneller Nummer auf Nummer setzend, ein perfekt aufeinander abgestimmtes Räderwerk, das unaufhaltsam in Richtung Finale saust. Allein schon aus dieser artifiziellen Verfremdung aller Bewegungsabläufe gewinnt Berger eine überbordende Komik, wenn beispielsweise ein Sänger oder eine Sängerin hoch in den Lüften Kantilenen schmettert oder die Akteure wie am Bungee-Seil über die Bühne pendeln. Aber Berger geht es nicht nur um das Feuerwerk der akrobatischen Sensationen. Das Marionettenhafte ist für ihn zugleich Metapher für die Gebundenheit der Figuren an ihre traditionelle ästhetische Typologie. [...] [Es] vermochte dieser Sonntags-„Barbier“ dem Auftakt-Wochenende, mit dem Heribert Germeshausen als neuer Intendant der Dortmunder Opern startete, künstlerischen Glanz zu verleihen." - Die Deutsche Bühne
“Das beste Mittel sind natürlich herausragende Aufführungen. Mit Rossinis „Barbier von Sevilla“ ist der Oper Dortmund ein erster Coup gelungen. Regisseur Martin G. Berger macht aus der riesigen Bühne ein Puppentheater. Die Sängerinnen und Sänger hängen an Seilen wie Marionetten. Der liebestolle Graf Almaviva kann fliegen, die angeschmachtete Rosina schwebt ebenfalls in die Luft, und aus ihrem riesigen Reifrock entfaltet sich ein grüner Schlangenkörper. Die Aufführung ist unglaublich effektvoll, witzig, voll schräger Fantasie – und auch politisch. Denn die Oper spielt vor dem Hintergrund der Konflikte zwischen Bürgertum und Adel.” - Welt am Sonntag
"Die Dortmunder Inszenierung vom BARBIER VON SEVILLA (Il barbiere di Siviglia) ist das, was im allgemeinen, und auch im besonderen, als ein großer Wurf bezeichnet wird. Noch runder kann eine runde Sache gar nicht sein. [...] Die Vielzahl der Gags, der überraschenden Bewegungen und Situationen von Bergers Regie würden zu viel Platz einnehmen um sie alle hier zu erwähnen. [...] Am Ende war der Jubel im gut besuchten Opernhaus groß. Alle an der Produktion beteiligten Künstler waren in die Ovationen eingeschlossen. Das ein Regieteam fast den größten Applaus nach einer Opernpremiere erhält, erlebt man auch nicht alle Tage. Aber hier und jetzt war es absolut berechtigt. Gratulation an die Oper Dortmund für einen BARBIERE von so hohem Unterhaltungswert!" - Opernmagazin
"Der Regisseur als Entfesselungskünstler: Er lässt das Personal der guten alten Commedia dell’arte von der Kette. Dafür zahlt Martin Bergers Dortmunder Inszenierung des „Barbier von Sevilla“ einen hohen Preis. Es vergeht mit anderthalb Stunden nervtötend viel Zeit, bis den Sängern die Marionettenfäden gekappt werden." - WAZ




"Phänomenal, genial, radikal – so könnte man die von Charles Gounods Oper „Faust (Margarete)“ ausgehende Cross-over-Inszenierung der Erlösungsgeschichte des um Liebe und Wissen ringenden Wissenschaftlers am Theater und Orchester Heidelberg beschreiben. Angereichert mit Texten etwa von Schopenhauer und Schiller sowie insbesondere Elfriede Jelineks galligem Sekundärdrama „FaustIn and out“, erweist sich die Aufführung als spartenübergreifender Denkraum, der vor allem ein Thema des Stoffs herausarbeitet, jenes der Geschlechterrollen. [...] Die Kombination aus gefühlsechter Musik und spätmoderner Geschlechterdramatik lässt Martin G. Bergers Inszenierung ohne Zweifel zu einem bemerkenswerten Beitrag in der langen Reihe der „Faust“-Adaptionen avancieren und zeigt ferner die ungeahnte Aktualität des Stücks." - Theater der Zeit
„Dem Besucher, der die jüngste „Faust“-Premiere am Theater und Orchester Heidelberg verlässt, kann nach diesem furiosen Abend ganz schön der Kopf schwirren. Was war das denn nun eigentlich, was man da erlebt hat? Welchen Reim soll man sich darauf machen? Und wie es nennen? Aber dieses Schwirren ist vielleicht schon einer der grundlegend positiven Aspekte eines Abends, der die klaren Zuordnungen mit gezielter Präzision verweigert, der Konventionen unterläuft und damit die Aufmerksamkeit immer neu herausfordert – und der keinen Stein auf dem anderen lässt und am Ende doch eine eindrucksvolle musikdramatische Architektur gebaut hat. Martin G. Becker [sic!] ist der inszenierende Architekt, Elias Grandy der dirigierende Bauzeichner dieses Abends. Sarah-Katharina Karl setzt dazu die Bühnenmaschinerie des unlängst renovierten Hauses mit Showeffekt-sicherer Opulenz in Bewegung; und Sabine Hartzsch sowie Dennis Ennen haben die mit den allerunterschiedlichsten historischen, medialen und sozialen Assoziationen spielenden Kostüme erdacht. Das Ganze ist obendrein auch noch unverschämt unterhaltsam. Ziemlich unverschämt sowieso. Und vor allem ist es – zumindest bis zur Pause – unverschämt gut.“ - Die Deutsche Bühne
„"Im Fernseher seh ich mein Ich", sagt Elisabeth und träumt sich hinein in die Welt der britischen Royals und der bunten Shows. Die Fernsehbilder projiziert der Videokünstler ins Überdimensionale. Es ergeben sich bunte Farbräume, die die Düsternis übermalen. Ebenso greift hier eins ins andere: Gounods Musik in die gesprochenen Fremdtexte. Bemerkenswert ist dabei, mit welcher Geschmeidigkeit der Regisseur all diese ständigen Wechsel vollzieht. Immer mit Bezug aufeinander. […] Tatsächlich gelingen Berger hier mit seinem Ausstatter-Team, David Martinek (Video), Sarah-Katharina Karl (Bühne) und den Kostümen von Sabine Hartsch und Dennis Ennen eindrückliche Momente, die zwischen schönem Schein und dunklen Phantasmagorien wechseln. Die Welt des "Bachelor" und das märchenhafte "Die Schöne und das Biest" werden ebenso bilderstark aufgefahren wie "Terminator"-Apokalypse.“ - Rheinneckarzeitung
„Er und das Theater müssen sich vorwerfen lassen, vorsätzlich Etikettenschwindel zu begehen, denn an diesem bunten, dynamischen und auch nachdenklich machenen Event findet vieles statt, aber nicht die Aufführung einer Oper von Gounod […] Viel mehr findet hier ein Themenabend mit einer Durchdringung von Wirklichkeit, Geschichte und Kunst statt, der im Schauspiel gut aufgehoben wäre, obwohl er auch dort noch einige moralische Probleme hätte. […] #Metoo, Gender, Transgender und Was-weiß-ich-noch werden hier zu einem Amalgam der schrillen Bilder, schlimmen Worte und schönen Töne, deren Problem die Ästhetisierung des Verbrechens ist. Fritzl, so widerlich er uns vorkommt, wird schon von Jelinek zum (Anti)-Helden stilisiert, die Schriftstellerin, der Regisseur und damit auch das Theater und die Zuschauer werden dadurch nachträglich zu seinen Komplizen. Eine unangenehme Wahrheit. Das Beste, was so ein Abend erreicht, ist die Diskussion über ihn und den Umgang mit Kunst. […] Dass GMD Elias Grandy am Pult eines immer wieder fein spielenden Orchesters so einen Prozess überhaupt mitmacht, verdient Anerkennung […]“ - Mannheimer Morgen
„Eine Opernhinrichtung!“ - Rheinpfalz






„Ausgerechnet "Candide", dieses bisher doch recht behäbige, moralinsaure Musical über einen einfältigen, gutherzigen Kerl aus Westfalen, der in eine böse, böse Welt geworfen wird, ist jetzt plötzlich so ätzend und unterhaltsam wie die besten Stücke von Bertolt Brecht und Kurt Weill. Martin Berger befreite "Candide" vom biederen amerikanischen Etepetete-Charme der fünfziger Jahre und auch vom süßlichen, esoterischen Kitsch der siebziger - endlich klingt Voltaire wieder so, wie er war: Schneidend, hämisch, kaltschnäuzig und reichlich unsympathisch, aber herrlich treffend, grotesk, lebensprall.“ - BAYERISCHER RUNDFUNK
„Martin G. Berger bringt Bernsteins „Candide“ in aufwendiger Multimedia-Ästhetik mit Tiefsinn und Spaß auf die Weimarer Bühne. […] Revueartig, im Stil einer glamourösen TV-Spiel-Show hat Martin G. Berger Bernsteins „Candide“ am DNT Weimar inszeniert. In der von John Caird revidierten, von Berger ins Deutsche übertragenen Fassung gewinnt die „kleine komische Oper“ eher den Charakter eines Musicals, der freilich bei dreistündiger Spieldauer arg strapaziert wird. Dennoch genoss das Publikum einen flamboyanten Abend – mit viel Witz, Charme und philosophischer Klugheit. […] Die authentisch verwackelten, elektronischen Bilder werden auf eine große Spiegelfläche auf der Bühne (Sarah-Katharina Karl) übertragen, das simultane Geschehen mischt sich virtuos zu einer neuartigen Multimedia-Live-Ästhetik, die die tradierten Grenzen der darstellenden Kunst überwindet.“ - THÜRINGER ALLGEMEINE
„Die Idee ist es, das als Stück der Stunde, als Stück von heute darzustellen mit der Botschaft: Leute, benutzt Euer eigenes Gehirn, glaubt nicht den einfachen Botschaften! […] Ideales Zusammenkommen eines künstlerischen Leitungsteams und eines großartigen Ensembles. Martin Berger, der Regisseur, nutzt zusammen mit der Bühnenbildnerin Sarah-Katharina Karl alle Möglichkeiten, die das Theater im Moment zur Verfügung stellt. […] Wahnsinnig witzig gemacht. […] Es ist ein herrlicher Theaterabend.“ - MDR KULTUR
„Martin G. Berger bespielt virtuos wirklich das gesamte Theater […] Wahnsinnig witzig, aber auch brutal [..] selten habe ich erlebt, dass ein Theater so sinnvoll in allen Räumen, auch in den Foyers, bespielt und dann per Video in den Saal zugespielt wird und die Aussage, dass doch jeder seine Augen selbst aufmachen soll, sein Gehirn selbst benutzen soll in einer so hochgradig ideologisierten Gesellschaft sehr deutlich rüberbringt und damit „Candide“ zu einem Stück wirklich für unsere Zeit macht.“ - DEUTSCHLANDRADIO KULTUR
„Martin G. Berger holt, soweit ihm das möglich ist, in seiner Sicht auf das frustrierende Weltpanorama zu allem aus, was emotionsresistente, triebgesteuerte, politikverdrossene, glücksgeile Sinnsuchende heute in Bewegung hält. Sarah-Katharina Karl setzt dazu alle dekorativen Hebel in Bewegung. Niemand im Saal, so signalisiert sie dem Publikum im großen Spiegel, entkommt diesem Megawahnsinn. Keine Ausflüchte bei der Genderdebatte, wenn die sechs aussortierten Könige lieber travestieren als regieren. Der große Bluff vom Sex als Liebe fliegt gnadenlos auf. Sabine Hartzschs Kostüme verbinden die Zeiten in einem fies-geschmacklosen Retro-Rokoko, dass es einen erbarmt vor der Zivilisationslüge. […] Diese Kontrastweite, die Sprungschnelligkeit von großen Revuegesten in kabarettistische Pointiertheit und der Schlüsselloch-Kitzel mittels Video machen die Produktion zu einem großartigen Abend. Das hat Brisanz, weil Martin G. Berger nicht in die feige Umleitung über operettig glättende oder verspielte Nebenstraßen ausweicht. Er stellt sich der Überlänge und kommt ihr einmal im Block zwischen der Zerstörung des westfälischen Schlösschens und dem Lissabonner Autodafé gefährlich nahe. Doch da, wo anderen Produktionen der Treibstoff ausgeht, in der Neuen Welt und Paraguay, hat er die richtige Energie und Kondition bis zum venezianischen Karneval, ein Lauf- und Freudenhaus in billigstem Rot und trostlos ohne Ende. […] Die Regie unterläuft alle Knallchargen-Traditionen, die sich in „Candide“ hineingefräst haben. […] Die Schlacht der Staatskapelle und des Deutschen Nationaltheaters Weimar endet mit einem strahlenden Sieg gegen die Tücken des noch immer extrem schwierigen Stücks.“ - NMZ








„Der Fall der Stella Goldschlag, wie er in der Neuköllner Oper verhandelt wird, will Denkmuster ins Wanken bringen. (…) Martin Berger und Videokünstler Roman Rehor haben eine Kulisse aus historischen Bildern, beeindruckenden Live-Aufnahmen und optischen Täuschungen auf die Bühne gezaubert.“ (Berliner Morgenpost)
„[Es] gelingen im Getriebe dieser virtuosen Low-Budget-Filmcollage dabei mitunter atemstockende Bilder (…) Beklommen beginnender, lang anhaltender Premierenjubel.“ (Tagesspiegel)
„So spielt sich das Stück nicht als Richter auf über seine Titelfigur - schlägt sich aber auch nicht auf ihre Seite. Mal ist man abgestoßen von Stellas Kälte, mal fasziniert vom Überlebenswillen, mal stockt einem der Atem, wenn sie ins Publikum gewandt dem Zuschauer auf den Kopf zusagt, dass sie nicht Judenstern tragen will, weil sie dann beleidigt würde, während die anderen - also auch wir - verschämt wegsehen. Dass das so beeindruckt, liegt auch an einem engagierten Ensemble, (…) allen voran Frederike Haas in der Titelrolle“ (rbb inforadio)
„Die Neuköllner Oper hat aus dem historischen Material ein beeindruckendes Singspiel erschaffen, das am vergangenen Donnerstag Premiere hatte. Das Stück „Stella“ zeichnet eine vielschichtige Figur, die mal aus Liebe und Verzweiflung, mal aus Hass und Eigennutz handelt. (…) Raffiniert vermittelt der Bühnenkasten verschiedene Gefühlsebenen und Lebenssituationen, wirft Fragen der Identität und Zugehörigkeit auf. (...)“ (taz)
„Ein düsterer Teil deutscher Geschichte in einem ungewöhnlichen Raumkonzept packend inszeniert (Regie: Martin G. Berger). Tolle Darsteller, allen voran Frederike Haas in der Titelrolle, garantieren einen ungewöhnlichen Musiktheaterabend.“ (Musicalzentrale)
„Regisseur Martin G. Berger, von dem es einen einfühlsamen Artikel im Programmheft gibt, führt seine Darsteller mit sicherer Hand durch das Labyrinth der Schauplätze und Ereignisse.“
(der opernfreund)





„[Ich habe] noch nie eine Operninszenierungen gesehen, die mich so zum Nachdenken brachte und mich konfrontierte mit meinen eigenen Ansichten und Vorurteilen, gleichzeitig auf Aktuelles so klug und auch so differenziert Bezug nahm und dann auch noch so unglaublich unterhaltsam war. Und dadurch, dass das wirklich in der Oper selbst angelegt war, als Operninszenierung und nicht als Regiekonzept mit Hintergrundmusik, was man oft hat, ich muss ehrlich sagen: Das war das beste, das ich je an einem Opernhaus gesehen habe.“ (NDR Kultur)
„Dem jungen Regisseur Martin G. Berger auf der Bühne von Florian Parbs und mit den Kostümen von Sabine Schröder gelingt ein großartiger, ambivalent-unterhaltsamer und verstörender Abend. […] Die „Verkaufte Braut“ in ihrem biedermeierlichen Gestus ist ein Werk, das heute nicht automatisch aktuell erscheint. Ein Opernhaus, das einem sehr jungen Regisseur die Freiheit gibt, eine neue Sichtweise unter Einbeziehung von Elementen eines kommerzialisierten und digitalisierten Kapitalismus im Endstadium umzusetzen, riskiert viel bei dem Versuch, einen solchen theoretischen Wurf mit realen Menschen auf den Brettern einer Bühne zu realisieren. Die potentielle künstlerische Fallhöhe ist hoch. Der Intendant der Oper Hannover, Michael Klügl, konnte es wieder nicht lassen und ging erneut voll ins Risiko: Diesmal hat er wieder haushoch gewonnen – Gratulation und gern mehr Produktionen mit solchen Teams. Wer an der aktuellen Lebensfähigkeit der „Verkauften Braut“ zweifelt, sollte sich diese Produktion ansehen – sie lebt sehr wohl, unsere Braut.“ (opernnetz.de)
„Man kann immer wieder staunen, wie frech, klug und unterhaltsam die Einfälle dieses Regisseurs sind […] So erzählt diese „Verkaufte Braut“ auch von einer Gegenwart, in der manche eine diffuse Furcht vor dem Fremden mit einem Ohnmachtsgefühl gegenüber angeblich manipulativen Medien verbinden. Dabei bewahrt der Regisseur aber jederzeit den komödiantischen Tonfall des ursprünglichen Werks [...].“ (HAZ)
„[Dass über die Musik gesprochen wird] muss man vorher wissen und goutieren, dann macht der Abend richtig Spaß. Denn es ist nicht einfach, die eigentliche „Verkaufte Braut“ mit ihrem ganzen Trachten-Dorf-Böhmen-Volkstanz-Klimbim heute annehmbar auf die Bühne zu stellen. […] Obwohl alles stimmig ist... es ist einfach, um es britisch auszudrücken „too much““ (Neue Presse, 4/5 Sternen)
"Mehrbödige Unterhaltung. (...) Es ist eine Unterhaltungsshow, wie sie in diesen unseligen Zeiten, die nach totaler Ablenkung verlangen, nur eine leidenschaftliche Theatercrew fabrizieren kann. Regisseur Martin G. Berger entwickelte quasi im Multitasking eine völlig neue Variante des nostalgischen Stoffes" (Luzerner Zeitung)
"Ein brachialer Angriff auf die Lachmuskeln, der polarisiert" (SRF)
„[…] der junge Regisseur Martin G. Berger bindet für sein Bremer Debut die beiden Geschichten mit filmischen Mitteln überzeugend aneinander […] Das erfordert eine schauspielerische Qualität, die Patricia Andress und Loren Lang mit großer seelischer Spannung bringen. […] Unbeschreibliche Hektik, Gier, Komik, Neid und Eifersüchte entfalten sich in atemberaubendem Tempo auf der Bühne. Stets werden detailliert alle Ebenen dieser Szene beleuchtet – das Lustige ist keineswegs nur lustig. Bewundernswert, wie jeder Charakter vollkommen durchgezeichnet erscheint. Ein Extrakabinettstückchen gelingt Patrick Zielke als Gianni […] Berger gelingt es, die Bösartigkeit der Menschen hinter virtuosem Gepolter freizulegen und auch den Utopien wie dem großen Liebesduett Raum zu verschaffen, das Nerita Pokvytytė und Luis Olivares Sandoval herrlich singen […] Dirigent Hartmut Keil, der es mit den Bremer Philharmonikern versteht, kraftvolle Farben und wirkungsvolle Atmosphären herauszuarbeiten […] Herzlicher und intensiver Beifall […]“ Kreiszeitung, 18. April 2017
„Die soziale Beziehungstragödie aus dem Milieu der Schleppkähne vom Beginn des 19. Jahrhunderts hat mit der Erbbetrugsstory aus dem 13. Jahrhundert in Florenz nichts zu tun, aber der junge Regisseur Martin G. Berger bindet für sein Bremer Debut die beiden Geschichten mit filmischen Mitteln überzeugend aneinander. […] Hartmut Keil, erstmals am Pult des Theaters am Goetheplatz, setzte mit den Bremer Philharmonikern auf kraftvolle Farben und wirkungsvolle Atmosphären. Schön die zeitlosen und phantasievollen Kostüme von Rebekka Zimlich und das einfache und variable Bühnenbild in einem Hotel mit Swimmingpool von Sarah-Katharina Karl.“
Foyer, 15. Mai 2017




JESUS CHRIST SUPERSTAR
„Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices Kultmusical „Jesus Christ Superstar“ von 1971 hat an Intensität eher noch gewonnen durch die Inszenierung von Martin G. Berger, dem Preisträger des Trierer Musical Awards. Der 28-Jährige befreit die Story von historischem Staub, jeglicher Mystik und führt sie auf den Kern zurück“ (Trierer Volksfreund)
„eine fulminante, ungewöhnliche und schlüssige Aufführung“ (opernnetz)
„Musicalkritiker – schaut Euch das an! (…) „Jesus Christ Superstar” in der Trierer Inszenierung von Martin Berger wagt endlich Neues in der Musicallandschaft: Hier trifft Webber auf postdramatische Inszenierungselemente, bedienen sich die Themen und Ästhetiken der 2000er Jahre einem Stoff der 1970er.“ (kulturpoebel.de)