






“Nixon in China”
Oper in drei Akten von John Adams, Libretto von Anna Goodman
Musikalische Leitung: Olivia Lee-Gundermann
Inszenierung: Martin G. Berger
Bühne: Sarah-Katharina Karl
Kostüme: Alexander Djurkov Hotter
Licht: Kevin Schröter
Video: Vincent Stefan
Choreografie: Gabriele Bruschi
Senior*innentanztheater: Mark Hoskins
Choreinstudierung: Fabio Mancini
Dramaturgie: Daniel Andrés Eberhard
PRESSE
“Martin G. Berger macht aber daraus eine ganz andere Geschichte (...), eigentlich eine Revision der Ideologien des 20. Jahrhunderts, vielleicht auch des 21. Jahrhunderts, denn er zieht das in einer Riesen-Bilderorgie bis in die Gegenwart. Im ersten Teil opulent und glänzend mit Ausstattungsbombast (...), dann geht’s zwischendurch noch um die Rolle der Frau (...) und das Ganze endet in einem Altersheim. (...) Sehr witzig, teilweise sehr unterhaltsam, eine extrem aufwendige Aufführung.” - WDR 1
“Das von einem Fachmagazin gekürte beste Opernhaus 2022 will offenkundig seinen Ruf verteidigen. Für John Adams‘ „Nixon in China“ schüttet Regisseur Martin G. Berger ein Füllhorn an Bildern, Videos, Animationen aus (...) Dabei zielt nichts ins Leere, sondern fügt sich bunt wie ein Musical und entwickelt gewaltige Spannungshöhepunkte. (...) Dieses Theater ist ein groteskes Spiel zwischen Schein und Wirklichkeit. Regisseur Martin G. Berger fügt die Episoden zu einer opulenten Zeitreise in einer ständig changierenden Bühne (Sarah-Katharina Karl). (...) Auch ohne Bescheid gibt es nach der drei Stunden full-house-Theater-Premiere tosenden Beifall, wie noch selten in Dortmund so erlebt. Für das Regie-Team, die Musik, die Revue, das Theater, die Satire hinter allem!” - klassikfavori.de
“Was macht ein kluger Regisseur, wenn er eine Minimal-Music-Oper inszeniert? Er bietet maximalen Pomp und Aktion auf der Bühne. Martin G. Berger, 2020 mit dem wichtigsten Theaterpreis in Deutschland, dem “Faust”, ausgezeichnet, ist so ein kluger Regisseur. Im Dortmunder Opernhaus brachte er am Sonntag mit der Premiere seiner bilderprallen Inszenierung von John Adams “Nixon in China” zum Staunen.” - Ruhrnachrichten
“Das Ergebnis ist eine teilweise überdreht vitale Revue, in der es weniger um Politik als um Persönlichkeiten geht, für die sich eine Verständigung aufgrund ihrer unterschiedlichen kulturellen und weltanschaulichen Wurzeln von Beginn an ausschließt. (...) Die ersten beiden Akte trimmt Berger auf Action und Tempo (...) umso deutlicher fällt der Bruch im dritten Akt auf, wo die Akteure in Monologen auf ihre Jugendjahre zurückblicken. (...) Begeisterter Beifall für eine eigenwillige und unterhaltsame Produktion, deren Zielrichtung allerdings nicht ganz sichtbar wird.” - WAZ
“Bei Martin G. Berger ist das Vergehen der Jahre nach dem Nixon-Besuch personifiziert. Durch eine zusätzlich eingeführte einfache Amerikanerin, die er „Ich“ nennt (Jemima Rose Dean). Und durch den Aufmarsch eines Panoptikums von Größen der Zeitgeschichte, die sich allesamt in einem Altenheim wiederfinden. Wenn nicht gerade Elisabeth II. und der Papst unter ihnen wären, könnte man das Ganze für einen Speisesaal halten, der zumindest nicht zum Himmel gehört. Theatralisch hat dieses Panoptikum einigen Witz. (...) Am Ende: einhelliger Jubel für eine außergewöhnliche Kraftanstrengung!” – concerti.de
“Ein politisches Statement gibt es nicht an dem Abend, aber wir werden drei Stunden lang blendend unterhalten.“ - Deutschlandfunk Kultur
“Man könnte es sich vorstellen als trockenes Polittheater, (...) Was die Regie zeigt ist die Ferne der Politik zum Volk und es gibt am Ende das Abbröckeln der Ideologien - das ist eigentlich der Clou dieser Inszenierung “ - WDR5
“Unter dem Personal, das bei Regisseur Martin G. Berger in seiner Inszenierung am Theater Dortmund auftritt, wirkt Maos Mitstreiter Chou En-lai noch am ehesten wie ein Erwachsener in einem Theater der Eitelkeiten, das bewusst immer wieder zur Revue der Selbstdarstellung aufgeblasen wird. Besonders da ziehen Sarah-Katharina Karl mit der Bühne, zu der die Videos von Vincent Stefan Erhebliches beitragen, und Alexander Djurkov Hotter mit seinen Kostümen, die auf modischen und personellen Wiedererkennungseffekt setzen, alle Register. (...) Die typisch amerikanische, sogenannte Minimal Music ist (jedenfalls in Dortmund) die Steilvorlage für einen maximalen Aufwand. (...) Wirklich interessant wird es, wenn Pat Nixon den Chinesen etwas vom American Way of Life erzählt, bei imaginierten Blick der Miss Liberty nach innen ins eigene Land, dann aber ein wiederauferstandener, sprichwörtlich Unbekannter Soldat die zuckersüße Idylle zertritt oder das reaktionäre Frauenbild eines patriarchalischen Wohlstandskapitalismus aufblitzt. (...) Auch alle weiteren Solisten und die Choreografie der Massenszenen (durch Gabriele Bruschi) rechtfertigen am Ende den einhelligen Beifall für eine beachtliche Kunstanstrengung der Oper Dortmund!” - Die Deutsche Bühne
“In Dortmund riskiert Regisseur Martin G. Berger einen Ansatz, der das Politische als Parabel für das Private nimmt. Ein Kind erlebt Nixons Staatsbesuch in China vor dem Fernseher, und die Bilder prägen sich ihm offenbar stark ein. Im Folgenden werden die Lebensstationen dieses zur erwachsenen Frau heranreifenden Kindes (diese Figur, von Tänzerin Jemima Rose Dean eindrucksvoll verkörpert, erfindet die Regie neu hinzu) parallel zur Handlung der Oper gezeigt (...) Dröhnattacke auf Ohren und Augen: Nixon in China wird in Dortmund ziemlich schrill und laut interpretiert. Der nicht uninteressante Regieansatz hat starke Momente, zieht sich gegen Ende aber eher zäh dahin.”- OMM