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“Faust (Margarete)”
Oper von Charles Gounod mit Texten aus Elfriede Jelineks “FaustIN and OUT”
Fassung von Martin G. Berger
Musikalische Leitung: Elias Grandy
Regie: Martin G. Berger
Bühne: Sarah-Katharina Karl
Kostüme: Sabine Hartzsch und Dennis Ennen
Video: David Ruben Martinek
Theater Heidelberg 2018”
NOMINIERT FÜR DEN FAUST 2018
PRESSESTIMMEN
"Phänomenal, genial, radikal – so könnte man die von Charles Gounods Oper „Faust (Margarete)“ ausgehende Cross-over-Inszenierung der Erlösungsgeschichte des um Liebe und Wissen ringenden Wissenschaftlers am Theater und Orchester Heidelberg beschreiben. Angereichert mit Texten etwa von Schopenhauer und Schiller sowie insbesondere Elfriede Jelineks galligem Sekundärdrama „FaustIn and out“, erweist sich die Aufführung als spartenübergreifender Denkraum, der vor allem ein Thema des Stoffs herausarbeitet, jenes der Geschlechterrollen. [...] Die Kombination aus gefühlsechter Musik und spätmoderner Geschlechterdramatik lässt Martin G. Bergers Inszenierung ohne Zweifel zu einem bemerkenswerten Beitrag in der langen Reihe der „Faust“-Adaptionen avancieren und zeigt ferner die ungeahnte Aktualität des Stücks." - Theater der Zeit
„Dem Besucher, der die jüngste „Faust“-Premiere am Theater und Orchester Heidelberg verlässt, kann nach diesem furiosen Abend ganz schön der Kopf schwirren. Was war das denn nun eigentlich, was man da erlebt hat? Welchen Reim soll man sich darauf machen? Und wie es nennen? Aber dieses Schwirren ist vielleicht schon einer der grundlegend positiven Aspekte eines Abends, der die klaren Zuordnungen mit gezielter Präzision verweigert, der Konventionen unterläuft und damit die Aufmerksamkeit immer neu herausfordert – und der keinen Stein auf dem anderen lässt und am Ende doch eine eindrucksvolle musikdramatische Architektur gebaut hat. Martin G. Becker [sic!] ist der inszenierende Architekt, Elias Grandy der dirigierende Bauzeichner dieses Abends. Sarah-Katharina Karl setzt dazu die Bühnenmaschinerie des unlängst renovierten Hauses mit Showeffekt-sicherer Opulenz in Bewegung; und Sabine Hartzsch sowie Dennis Ennen haben die mit den allerunterschiedlichsten historischen, medialen und sozialen Assoziationen spielenden Kostüme erdacht. Das Ganze ist obendrein auch noch unverschämt unterhaltsam. Ziemlich unverschämt sowieso. Und vor allem ist es – zumindest bis zur Pause – unverschämt gut.“ - Die Deutsche Bühne
„"Im Fernseher seh ich mein Ich", sagt Elisabeth und träumt sich hinein in die Welt der britischen Royals und der bunten Shows. Die Fernsehbilder projiziert der Videokünstler ins Überdimensionale. Es ergeben sich bunte Farbräume, die die Düsternis übermalen. Ebenso greift hier eins ins andere: Gounods Musik in die gesprochenen Fremdtexte. Bemerkenswert ist dabei, mit welcher Geschmeidigkeit der Regisseur all diese ständigen Wechsel vollzieht. Immer mit Bezug aufeinander. […] Tatsächlich gelingen Berger hier mit seinem Ausstatter-Team, David Martinek (Video), Sarah-Katharina Karl (Bühne) und den Kostümen von Sabine Hartsch und Dennis Ennen eindrückliche Momente, die zwischen schönem Schein und dunklen Phantasmagorien wechseln. Die Welt des "Bachelor" und das märchenhafte "Die Schöne und das Biest" werden ebenso bilderstark aufgefahren wie "Terminator"-Apokalypse.“ - Rheinneckarzeitung
„Er und das Theater müssen sich vorwerfen lassen, vorsätzlich Etikettenschwindel zu begehen, denn an diesem bunten, dynamischen und auch nachdenklich machenen Event findet vieles statt, aber nicht die Aufführung einer Oper von Gounod […] Viel mehr findet hier ein Themenabend mit einer Durchdringung von Wirklichkeit, Geschichte und Kunst statt, der im Schauspiel gut aufgehoben wäre, obwohl er auch dort noch einige moralische Probleme hätte. […] #Metoo, Gender, Transgender und Was-weiß-ich-noch werden hier zu einem Amalgam der schrillen Bilder, schlimmen Worte und schönen Töne, deren Problem die Ästhetisierung des Verbrechens ist. Fritzl, so widerlich er uns vorkommt, wird schon von Jelinek zum (Anti)-Helden stilisiert, die Schriftstellerin, der Regisseur und damit auch das Theater und die Zuschauer werden dadurch nachträglich zu seinen Komplizen. Eine unangenehme Wahrheit. Das Beste, was so ein Abend erreicht, ist die Diskussion über ihn und den Umgang mit Kunst. […] Dass GMD Elias Grandy am Pult eines immer wieder fein spielenden Orchesters so einen Prozess überhaupt mitmacht, verdient Anerkennung […]“ - Mannheimer Morgen
„Eine Opernhinrichtung!“ - Rheinpfalz